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TSV Vaterstetten e.V. - Leichtathletik

Leichtathletik für Wettkämpfer, Leistungssportler und Freitzeitathleten

11.09.2016

Einen jahrelangen Traum verwirklicht

von Christian Töpfer

Vaterstettener Senioren sind Deutscher Mehrkampfmeister

Bayerischer Mannschaftsmeister waren Gerhard Zorn, Frank Böhnke und Albert Süß schon öfter. Am 10. September traten sie in Zella-Mehlis bei der Deutschen Seniorenmeisterschaft im Fünfkampf an und wollten sich einen langjährigen Wunsch erfüllen.

Unschlagbares Trio: Frank Böhnke, Gerhard Zorn und Albert Süß (v.l.n.r.) mit ihren Goldmedaillen bei der Deutschen Meisterschaft im Fünfkampf der Altersklasse M60.

Seit zwei Jahren wartet Albert Süß darauf, dass seine Vereinskollegen Frank Böhnke und Gerhard Zorn zu ihm in die Altersklasse M60 aufrücken. Der Grund ist, dass die Drei wieder mal einen Internationalen Fünfkampf (Weitsprung, Speerwurf, 200 Meter, Diskuswurf, 1500 Meter) als Mannschaft bei einer Deutschen Meisterschaft absolvieren wollten. Zuletzt hatte das vor neun Jahren geklappt, damals wurden sie gemeinsam Zweiter.

In diesem Jahr dürfen die Drei wieder gemeinsam in einer Altersklasse antreten und das Unternehmen konnte angegangen werden. Als Vorbereitung war das Trio schon bei der Bayerischen Mehrkampfmeisterschaft im Dreikampf (100 Meter, Kugelstoß, Weitsprung) angetreten (siehe Nachtrag am Ende des Artikels), wo es sich verabredete, es ein paar Wochen später bei der Deutschen Meisterschaft im Fünfkampf zu probieren.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen, wenn auch mit Wermutstropfen bei einigen Einzelergebnissen verdünnt. Das Team erreichte mit 7.984 Punkten den ersten Platz und machte damit einen jahrelangen Traum wahr. Zusätzlich konnte sich Gerhard mit 3.638 Punkten durchsetzen und wurde erstmals Deutscher Meister im Fünfkampf. Frank kam mit einer guten Leistung auf den fünften Rang, Albert plagte sich während des Wettkampfs mit einer Verletzung herum, konnte aber bis zum Schluss durchhalten und erreichte den zehnten Platz.

Zu Beginn, im Weitsprung, gab es für Gerhard eine herbe Enttäuschung. Gegenüber dem Vorjahr fehlte ihm ein halber Meter. Er konnte keinen einzigen Anlauf aufs Brett bringen. Gerade beim Weitsprung hatte er gehofft, sich schon ein wenig von der Konkurrenz abzusetzen. Albert sprang 4,40 Meter und war damit ebenso zufrieden wie Frank, der mit 4,18 Meter eine Saisonbestleistung erzielte.

Weiter ging es mit dem Diskuswurf. Hier konnte Gerhard mit einem neuen Vereinsrekord in der M60 überzeugen. Mit 33,47 Meter verbesserte er den alten Rekord von Albert um etwa vier Meter. Etwas Pech mit seinen Würfen hatte Albert, am Ende standen bei ihm nur 21,09 Meter zu Buche. Er wurde dabei erstmals von Frank in einem Wettkampf geschlagen, der 22,71 Meter erreichte.

Als nächste Disziplin standen die 200 Meter an. Hier wollte Gerhard die Punkte wieder gut machen, die er beim Weitsprung liegen gelassen hatte. Das gelang ihm mit 25,28 Sekunden nur zum Teil, was auch an der ungewohnten Bahn am Austragungsort im thüringischen Zella-Mehlis lag. Diese lässt sich als „Viereck mit abgerundeten Ecken“ beschreiben. In der Kurve ging einiges an Zeit für Korrekturbewegungen verloren, aber natürlich betraf das alle Läufer in gleicher Weise. Frank erreichte sein Ziel und blieb mit 29,20 Sekunden knapp unter den avisierten 30 Sekunden. Albert verletzte sich während des Laufs und quälte sich in 37,43 Sekunden ins Ziel.

Vierte Disziplin war der Speerwurf. Gerhard warf solide 33,47 Meter, war damit aber nicht ganz zufrieden. Dafür passte es diesmal bei Albert mit geworfenen 25,84 Metern. Frank erreichte mit 19,57 Metern eine weitere persönliche Saisonbestleistung.

Vor dem abschließenden Lauf über 1.500 Meter lag Gerhard an dritter Stelle im Feld. Der Erste und Zweite lagen dicht beieinander, ca. 170 Punkte vor Gerhard. Mit einem engagierten Start-Ziel-Sieg konnte Gerhard den Lauf in 5:30,94 Minuten beenden, einem neuen Vereinsrekord in der M60, und den Zweiten am Ende sogar noch um ca. 100 Punkte distanzieren. Frank kam mit 5:57,30 Minuten als Zweiter ins Ziel. Auch Albert beendete den Lauf trotz Schmerzen in 7:16,66 Minuten.

Als danach die Punkte addiert wurden, war klar, dass der Vorsprung in der Mannschaftswertung mit ca. 600 Punkten doch recht deutlich war. Das Team konnte seinen Traum nach neunjähriger Wartezeit doch noch verwirklichen.

(Textvorlage: Gerhard Zorn)
--> zu den kompletten Ergebnissen

Nachtrag: Vaterstettener Senioren verbessern bayerischen Mannschaftsrekord im Dreikampf

Bei der Bayerischen Mehrkampfmeisterschaft der Senioren am 24. Juli in Aichach ging Gerhard Zorn, wie erwartet, als Sieger im Dreikampf (100 Meter, Weitsprung, Kugelstoß) in der Altersklasse M60 hervor. Mit seinen gewohnt starken Sprint- und Sprungleistungen und einer fulminanten Kugelstoßleistung von 10,15 Meter ließ er den anderen Senioren keine Chance. Hinter dem Zweitplatzierten lieferten sich die beiden anderen Vaterstettener Teilnehmer einen spannenden Kampf um den dritten Podiumsplatz. Die letzte Disziplin, das Kugelstoßen, entschied nach mehrmaliger Platzierungsveränderung, dass Albert Süß knapp vor Frank Böhnke als Dritter der Einzelwertung auf das Treppchen durfte. Als bayerischer Meister in der Mannschaftswertung im Dreikampf verbesserte das Trio den bayerischen Rekord um ca. 300 Punkte.




Deutscher Meister im Fünfkampf der M60: Gerhard Zorn fing Rudolf König (Sallfelder EV, l.) und Roland Hepperle (LG Neckar-Enz) am Ende noch ab.