18.01.2016
Bayerische Bestleistung auf der blauen Bahn
Senioren des TSV Vaterstetten beim Sportfest in Fürth
Sie sieht toll aus und ist obendrein auch schnell: Die neue Bahn in der alten Leichtathletik-Halle in Fürth. Davon konnten sich jetzt auch die Teilnehmer des TSV Vaterstetten beim 27. Senioren-Sportfest überzeugen.
Ein halbes Dutzend Senioren-Sportler und -Sportlerinnen vom TSVV waren auf dem blauen Untergrund am Start, mit dem der in die Jahre gekommenen LAC-Quelle-Halle in Fürth (Baujahr 1989) im vergangenen Herbst eine Verjüngungsspritze verpasst wurde. Am meisten scheint Gerhard Zorn vom neuen Belag profitiert zu haben. In seiner neuen Altersklasse M60 verbesserte er über 60 Meter den bayerischen Rekord um drei Hundertstel auf 7,99 Sekunden. Der Rekord lag bisher in den Händen von Vereinskollege Guido Müller, den dieser im Jahr 2002 aufgestellt hatte.
„Die ersten zehn Meter bin ich unrund gelaufen, doch dann konnte ich richtig beschleunigen“, sagt Zorn im Rückblick. Was ihm über 60 Meter gelang, missglückte ihm leider über die in der Halle selten gelaufene Distanz von 100 Meter – und zwar haarscharf. Seine Siegeszeit von 13,04 s ist nur eine Hundertstel langsamer als der Bayerische Rekord – den ausnahmsweise nicht Guido Müller hält. Auch über 200 Meter (25,85 s) und 400 Meter (60,34 s) belegte Zorn den ersten Platz.
Guido Müller selbst war in der Altersklasse M75 über 60 Meter, 60 Meter Hürden und 200 Meter am Start. Dass er alle Rennen gewinnen konnte, war keine Überraschung. Seine Zeiten: 9,03 s, 10,79 s und 28,74 s. Er hat zum 17. Mal beim Senioren-Sportfest in Fürth teilgenommen. „Nachdem ich dort jahrelang der einzige Rundendreher des TSV war, waren jetzt sogar sechs Sportler von uns am Start.“ Von seiner Leistung war der Weltseniorensportler nicht gerade begeistert. Zumal mit Hermann Beckering ein Konkurrent und "Zugpferd" fehlte. Oder wie es der Vaterstettener Ausnahmeathlet lachend formulierte: "Ich war alters-angepasst ein wenig länger unterwegs." In drei Wochen, wenn in Erfurt bei den Deutschen Hallenmeisterschaften die Medaillen vergeben werden, will Guido Müller "wieder ein bisschen schneller mithumpeln, wenn's geht."
Ebenfalls zweimal auf Rang eins landete Heidi Brozowski (W60): über 60 Meter mit 10,67 s und im Weitsprung mit 3,46 m. Sie hatte im Vorfeld mit Problemen am Ischias-Nerv zu kämpfen. „Angesichts dieser Umstände verlief der Weitsprung dann doch ganz gut“, sagt sie erleichtert.
Dreimal auf dem zweiten Platz landete Stefanie Roth in der Altersklasse W45. Im Hochsprung schaffte sie 1,40 m, im Weitsprung 4,05 m und über 60 Meter 9,48 s. "Es wird so langsam. Und es wird immer besser", freut sie sich. Ihre Entwicklung dürfte noch nicht am Ende sein, da sie ihr Comeback erst im Sommer 2015 gegeben hat und sich jetzt erst regelmäßiges Training bemerkbar macht.
Jeweils nur einmal am Start waren Albert Süß und Christian Töpfer. Albert Süß gewann im Weitsprung der M60 mit 4,15 m, Christian Töpfer kam über 60 Meter mit 8,13 s auf Rang 4. Beide verzichteten aus muskulären Gründen („reine Vorsichtsmaßnahmen“) auf weitere Teilnahmen im Hochsprung (Süß) und Weitsprung (Töpfer).
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