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TSV Vaterstetten e.V. - Leichtathletik

Leichtathletik für Wettkämpfer, Leistungssportler und Freitzeitathleten

14.11.2014

Und das Jahr 2014 geht zu Ende

Paul Sandweg im Interview mit unseren beiden erfolgreichen Senioren Guido Müller und Gerhard Zorn

Guido und Gerhard: das Jahr 2014 geht langsam zu Ende. Auch in der letzten Saison habt ihr beide bei den großen nationalen u. internationalen Wettkämpfen wieder kräftig abgeräumt.

Man könnte fast geneigt sein zu sagen, daß ihr auf den großen Meisterschaften einen Erbhof auf dem Stockerl habt. Erzählt mal von den Erfolgen in 2014 über die ihr euch besonders gefreut habt und ob es immer so easy war auf´s Treppchen zu kommen.


Guido: Also ich fang mal an, da ich der Ältere bin.

Da ich in diesem Jahr neu in der Altersklasse „M 75“ mit internationaler Wertung starten konnte, war ich besonders motiviert. Gleich beim ersten Start am 18. Januar in Fürth konnte ich über 200 Meter einen Europarekord und über 400 Meter einen Weltrekord erzielen. Diese beiden Rekorde konnte ich bei den Deutschen Hallen Meisterschaften in Erfurt nochmals verbessern. Bei dieser Veranstaltung gewann ich außerdem die 60 Meter Hürden und über 60 Meter belegte ich Platz 2. Ende März bei den Hallen Weltmeisterschaften in Budapest holte ich über 60 Meter, 200 Meter, 400 Meter und über 60 Meter Hürden jeweils die Goldmedaille. In der 4 x 200 Meter Staffel lief ich als Schlussmann des deutschen Teams, das als Sieger den Weltrekord verbessern konnte.

Ende Juni konnte ich bei den Bayerischen Meisterschaften in Elsenfeld neben den Siegen über 100 Meter und über 200 Meter auch die 80 Meter Hürden und die 400 Meter gewinnen. Bei 80 Meter Hürden erzielte ich einen Deutschen Rekord und über 400 Meter gelang mir sogar ein Weltrekord. Ein weiterer Weltrekord gelang mir bei den Deutschen Meisterschaften im Juli in Erfurt über 300 Meter Hürden. Außerdem gewann ich die 100 Meter, 200 Meter, 400 Meter und 80 Meter Hürden.

Über fünf Einzeltitel konnte ich mich bei den Europameisterschaften in Izmir (Türkei) freuen. Zwei weitere Titel konnte ich mit dem deutschen Team über 4 x 100 Meter und über 4 x 400 Meter gewinnen. Über 4 x 100 Meter gewannen wir mit neuem Weltrekord. Ich gewann also insgesamt sieben Goldmedaillen.

Guido Müller bei den Bayrischen Meisterschaften

Gerhard, da bin ich mal gespannt, ob Guido Dir was an Erfolgsstorys übriggelassen hat.

Du bist ja auch fleißig an den Start gegangen in Deiner wettbewerbsintensiven Altersklasse M55.

Was sind Deine Schmankerl?


Gerhard: Also, bei mir waren es natürlich nicht so viele Rekorde, wie bei Guido, aber ich bin mit dem Jahr ganz zufrieden:



Meine Highlights in 2014:

Es ging Ende März mit den Hallen-Weltmeisterschaften in Budapest los: 
Eigentlich laufe keine Hallen-Meisterschaften mehr, weil ich keine Gelegenheit habe, im Winter mit Spikes zu trainieren. In Budapest wollte ich dann aber doch teilnehmen, weil man nicht jedes Jahr eine WM quasi vor der Haustür hat. Nach meiner Anmeldung zur Teilnahme habe ich dann meinen Vater und meine Schwester jeweils mit Anhang nach Budapest zum Zuschauen eingeladen und ein gutes Hotel spendiert. Jetzt musste ich also raus und mich intensiv vorbereiten, denn vor engster Verwandtschaft will man sich nicht blamieren. Gottseidank wurde das Wetter dieses Frühjahr rasch besser und man konnte relativ früh wieder auf die Bahn im Vaterstettener Stadion. Das Ergebnis war dann besser als erwartet, mit einem 2. Platz über 400m und einem 3. Platz über 200m. Gerade die 400m waren mit 0,3 sec Rückstand sogar noch recht knapp und die Zeit mit 56,1 sec, verglichen mit meinen Sommerzeiten nicht mal so gut. 

Budapest Meisterschaften auf YouTube


Weiter ging es dann mit den Deutschen Meisterschaften in Erfurt. Dort konnte ich zum vierten Mal hintereinander die 100m, die 200m und die 400m gewinnen. Die 400m habe ich seit 2007 im Freien jedesmal gewonnen, mit Ausnahme 2008, wo ich nicht teilnehmen konnte.

Bei der Deutschen habe ich auch die Flasche Wein gewonnen, die mir Guido jedes Jahr auslobt, für den Fall, dass ich eine bessere Zeit laufe als er im gleichen Alter gelaufen ist. Der Wein heißt bezeichnenderweise „Guido Gold“ und ich hoffe, dass die Qualität mit der von Guido als Sprinter vergleichbar ist. 

Das Highlight der Saison waren dann die Europameisterschaften in Izmir.
Wegen relativ geringer Teilnehmerzahlen fielen nach den Vorläufen die Semifinal-Läufe aus und wir hatten etwas mehr Freizeit, als eigentlich vorgesehen. Glücklicherweise gibt es nicht weit von Izmir wunderschöne archäologische Stätten wie Ephesos, Pergamon und Hieraklion/Pammukale. 
Sportlich gesehen konnte ich meinen EM-Titel über 400m von vor 2 Jahren verteidigen, mit einer sehr guten Zeit von 54,38 sec. Mir haben die Temperaturen um die 35° nichts ausgemacht, nur das Aufwärmen fällt einem da ziemlich schwer. Über 200m bin ich immerhin noch Dritter geworden, auch wenn ich mit der Zeit nicht ganz zufrieden war. Übrigens kann man auf Youtube einige meiner Läufe sehen, wenn man Izmir und M55 eingibt. 

Budapest 400m Finale