01.02.2024
Schwieriger Saisoneinstieg
Rückblick auf das Seniorensportfest in Fürth
Je drei Damen und Herren waren in diesem Jahr zum traditionsreichen Sportfest nach Fürth gefahren, um ihre Winter-Form zu testen und möglichst ein paar Qualifikationsleistungen für die Deutsche Meisterschaft zu erbringen.
Von der 32. Auflage des einzigen Hallen-Wettkampfs in Bayern, das ausschließlich den Senioren vorbehalten ist, kamen die Vertreter des TSV Vaterstetten mit gemischten Gefühlen zurück.
Da Christine Schmidt in diesem Jahr einen „runden“ Geburtstag feiern wird, durfte sie erstmals in ihrer neuen Altersklasse W60 an den Start gehen. Weil in den vergangenen Wochen die Tartanbahn oft mit Schnee bedeckt war, war bei ihr im Training Improvisation gefragt – und entsprechend niedrig waren ihre Erwartungen.
Doch der Termin in Fürth ist bei ihr gesetzt. „Angesichts der zu Beginn eiskalten Halle freuten wir uns alle auf das Warmlaufen“, blickt sie zurück. Ihr Zeit über 400 m war mit 1:18,19 Min. überraschend gut angesichts der schwierigen Trainingsbedingungen und der Tatsache, „dass zwei Runden in der Halle mit den hochgezogenen Kurven eine etwas andere Renneinteilung erfordern als bei der Stadionrunde“, erklärt sie. Für die kürzeren Sprintdisziplinen über 60 m (10,08 Sek.) und 200 m (33,55 Sek.) fehlt ihr nach eigenen Angaben derzeit noch die nötige Spritzigkeit und Schnelligkeit.
In der jüngsten Altersklasse bei den Seniorinnen, der W30, waren Carolin Fleischmann und Mareike Mannewitz am Start. Carolin hatte sich mit vier Disziplinen ein ordentliches Programm auferlegt und machte die gleichen Erfahrungen wie Christine: „Über 100 m und 200 m habe ich gemerkt, dass mir noch Training fehlt, sowohl bei der Grundschnelligkeit als auch bei der Sprintausdauer.“ Mit den Ergebnissen über 60 m (8.97 Sek.) und im Weitsprung (4,43 m) war sie zum Saisoneinstieg ganz zufrieden.
Mareike trat in drei Disziplinen an: 60 m, 100 m und Weitsprung.
Zum wiederholten Mal in Fürth am Start waren die „Veteranen“ Albert Süß und Gerhard Zorn. Auch Albert wird in diesem Jahr einen besonderen Geburtstag feiern und war deshalb erstmals in der Altersklasse M70 am Start. Gewohnt lapidar und ironisch kommentierte er seine Leistungen im Weitsprung, Hochsprung und über 60 m: „Alle meine Sprünge waren eine Themaverfehlung – lediglich lange Schritte in die Sandgrube und ein Körperwuchten auf die Matte.“ Und während des 60-m-Laufes „raste lediglich die Zeit“, ergänzte er. „Aber in meinem Alter gab es noch schlechtere Leute als mich.“
Gerhard lief in der M65, wie gewohnt, die 60 m, 200 m und 400 m – mit deutlich langsameren Zeiten als vor einem Jahr, wie er sagt. „Die Ergebnisse sind aufschlussreich bezüglich meines Trainingszustands, ich muss noch einiges tun bis zur EM Mitte März in Torun“, fügte er hinzu. Ob er zur DM in Dortmund Anfang März fährt, wird er von den Trainingsfortschritten bis zum Meldeschluss in zwei Wochen abhängig machen.
Michael Jäger trat in der Altersklasse M55 an und hinterher sagte er, dass „der Wettkampf wohl ein bisschen zu früh für mich kam“. Das Kugelstoßen lief noch sehr gut, „auch wenn meine Technik nicht ganz da war, aber offensichtlich habe ich aktuell bessere Kraftwerte“, erklärte er. Im Sprint lief es dann nicht so wie erhofft: Bei den 60 m hat er nach eigener Schilderung den dritten Schritt verstolpert und damit die Qualifikation für die Deutsche Meisterschaft um drei Hundertstelsekunden verpasst. „Und über 100 m habe ich am Kurvenausgang plötzlich Schmerzen im rechten Fuß verspürt und bin dann ausgetrabt“, blickte er zurück. Die Kombination aus Körpergewicht, den Fliehkräften in der überhöhten Kurve und der Beschleunigung im leichten Bergablauf aus der Kurve heraus seien wohl zu viel Belastung gewesen.