21.05.2019
Hektik bei der Anreise sorgt für leistungsförderndes Adrenalin
TSV-Jugendliche überzeugen beim Mehrkampf
Bei der südbayerischen Mehrkampfmeisterschaft in Eggenfelden am 18. und 19. Mai war der TSV Vaterstetten nur mit zwei Jugendlichen am Start. Doch die konnten überzeugen – trotz Problemen bei der Anreise.
Eine unerwartete Straßenumleitung bei der Fahrt nach Eggenfelden brachte die Pläne von Trainer und Athleten durcheinander. Endlich und mit reichlich Verspätung angekommen, nutzen Emma Wedlich und Benedikt Görl den Weg vom Parkplatz zum Stadion gleich als Warmlaufstrecke, Betreuer Albert Süß hechelte mit drei Rucksäcken und etlichen Gepäckstücken hinterher. Im Dauerlauf besorgte er noch die Startnummern, seine Kondition war hier von enormem Vorteil.
Das entstandene Adrenalin wirkte sich positiv auf die Athleten aus. Beide gewannen zum Auftakt des Siebenkampfs bzw. Neunkampfs in den Altersklassen W15 bzw. M15 ihre Hürdenläufe. Benedikt gelang danach im Kugelstoß eine beachtliche Weite von 10,50 m.
Gecoacht von Emma ließ Benedikt beim anschließenden Weitsprung den Knaller folgen: Er sprang mit 6,20 m (Vereinsrekord und Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft) rund einen Meter weiter als sonst! Emma selbst hatte einen guten Sprung auf 4,30 m und beim Speerwurf eine brauchbare Weite.
Da wegen der Stadionrenovierung in Vaterstetten das Stabhochsprungtraining zuletzt ins Hintertreffen geraten war, hatte Benedikt dann zunächst Schwierigkeiten bei seinem ersten Stabhochsprungwettkampf überhaupt. Er übersprang dann jedoch 2,60 m und lag nach dem ersten Wettkampftag nach Punkten in Führung.
Am zweiten Tag wurde eine längere Anreisezeit eingeplant und eine andere Route gewählt. Die Leistungen blieben aber beachtlich: Emma stellte mit 1,48 m eine neue Bestleistung im Hochsprung auf. Eine mittelmäßige Weite im Kugelstoß und ein beherztes Anfangstempo über 800 m bescherten ihr im Endergebnis mit 3.112 Punkten den 6. Platz.
Trotz persönlichen Bestleistungen im Speerwurf (37,54 m) und Diskuswurf (27,65 m) rutschte Benedikt vorübergehend auf den 2. Platz. Eine Steigerung im Hochsprung von 1,70 m aus der Halle auf 1,78 m (quasi ein "Quantensprung") brachten ihm die Führung zurück. Beim abschließendem 1.000-m-Lauf gab er sie nicht mehr aus der Hand und lief im Schlussspurt sicherheitshalber noch auf den 2. Rang. Der Lohn war Platz 1 im Gesamtklassement mit 4.849 Punkten.
(Textvorlage: Albert Süß)